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Religionslandschaft Schweiz



Die Kathedrale von Lausanne.
Hauptturm der Kathedrale Notre-Dame von Lausanne: Der Name verweist auf die vorreformatorische Zeit, als die 1275 geweihte Kirche Sitz des Bischofs von Lausanne war. (Bild: Wikipedia)

Die Kirche(n)

Die mittelalterliche Schweiz war kirchlich in die Bistümer Konstanz (früher Vindonissa), Basel (früher Augst), Lausanne (früher Avanches), Genf, Sitten (früher Martigny), Como und Chur eingeteilt. Die Kathedrale als Bischofskirche bildete das geistige und politische Zentrum der Bistumsstädte. Prächtige Kathedralbauten wie etwa in Lausanne oder in Basel (Münster) entstanden allerdings erst ab dem 12. Jahrhundert. Zuvor waren Sakralbauten wesentlich bescheidener; insbesondere in ländlichen Gebieten waren Kirchen meist einfache Holzbauten.

Im Berner Dorf Kirchlindach wurde die älteste Holzkirche der Schweiz aus dem 9. Jahrhundert archäologisch nachgewiesen. Holzkirchen gibt es in der Schweiz aber auch heute noch, etwa die schmucke Holzkapelle auf dem Stoos im Kanton Schwyz oder im Dorf Obermutten in Graubünden.

Eine prächtige Kirche wurde als Abbild der Herrlichkeit Gottes verstanden und legitimiert. Aber auch ganz kommunes Streben der Bischöfe nach irdischer Prachtentfaltung bestimmte den Kirchenbau, schon vor der Jahrtausendwende fehlt es nicht an Zeugnissen eines regelrechten Wettstreits um die grösste und prächtigste Kirche.


Zuletzt geändert am: 22.08.11